So einfach und logisch sich dieser Satz liest, so elementar und tief-gehend ist er. Wenn du den Sinn hinter diesem Satz verstanden hast, kann er ein echter gamechanger werden.
Glaubst du nicht? Dann lass es mich erklären:
Ich bin Jens, Physiotherapeut, Coach und Inhaber von PHYSIOLOGIK.
Bei unserer täglichen Arbeit orientieren wir uns an dieser Aufforderung des Körpers und suchen gemeinsam mit unseren Patient:innen nach den Treibern und Faktoren welche den Körper mit Schmerz reagieren lassen.
Bei dem Beispiel mit der heißen Herdplatte ist die Aufforderung des Körpers noch sehr eindeutig zu erkennen.
Reflexartig wird die Hand weggezogen und der danach einsetzende Schmerz soll uns davor bewahren erneut auf die heiße Herdplatte zu fassen. Es entsteht durch die Hitze eine Verbrennung, diese schädigt das Gewebe, was eine Gefahr für den Organismus darstellt.
Aber was ist, wenn die Aufforderung des Körpers nicht mehr so ganz eindeutig ist?
Warum schmerzt Liebeskummer? Warum schmerzt mein Rücken wenn ich stundenlang am Schreibtisch sitze, nicht aber wenn ich körperlich arbeite und z.B. Brennholz mache?
Warum habe ich immer diese Kopfschmerzen, bei dem ganzen Stress kann ich die nicht auch noch gebrauchen.
Läuft etwas nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe, kommen immer diese Verspannungen im Nacken. Warum ist das so?
Seit dem es auf der Arbeit nicht mehr so gut läuft und ich mir Sorgen mache wie es weiter gehen soll, habe ich immer dieses Ziehen im Bauch, echt unangenehm.
Seit dem es in unserer Beziehung nicht mehr so rosig ist, schlafe ich schlecht, bin morgens nicht mehr ausgeschlafen und mein Kiefer schmerzt. Der Zahnarzt meint ich knirsche oder presse Nachts mit den Zähnen, warum…?
Diese Beispiele kommen täglich in der Praxis vor, auf den Heilmittelverordnungen steht dann:
Kreuzschmerz, HWS–Syndrom, CMD, Muskuläre Dysbalance, Spannungskopfschmerz, LWS- Syndrom. , usw.
Möchte man die, vom Körper eingeforderte, Verhaltensänderung ganz minimalistisch sehen, geht es fast immer um ein, mache mehr von etwas, mache weniger von etwas, mache etwas nicht so lange, mache mehr Pausen, schaffe mehr Abwechslung, werde aktiver, sorge für mehr Ruhe und Entspannung, schaffe Klarheit und habe Geduld… (diese Aufzählung ist nicht abschließend und nicht vollständig).
Also, eigentlich ganz einfach… wenn man denn weiß, was, wann und wie erforderlich ist. Hier setzt unsere Arbeit an. Wir helfen unseren Patient:innen, gemeinsam, bei der Suche in welchem Bereich gerade eine Verhaltensanpassung oder Änderung nötig sein kann.
Diese Anpassungen können in 3 Ebenen stattfinden
1. Biologische Ebene
Hierzu zählt der Körper mit allen Geweben, Gelenken ,Organen und dem Nervensystem. Der klassische Bereich eines Physiotherapeuten.
Ein Beispiel für eine Aufforderung zur Verhaltensänderung des Körpers könnte stattfinden, wenn eine Person lange in einer statischen Position verharrt (z.B. einseitiges Sitzen am Schreibtisch, oder einseitige Haltung an einer Produktionsmaschine)
Nach einer gewissen Zeit wird der Körper sich melden, um mitzuteilen, dass das Gewebe zu lange gedehnt wird, zu wenig durchblutet wird oder zu stark eingedrückt wird.
Die Aufforderung des Körpers ist: Schaffe mehr Abwechslung, bleibe nicht so lange in einer Position, werde aktiver.
Leider kann der Körper das nicht verbal kommunizieren. Es fängt mit einem unangenehmen Gefühl, einem Ziehen oder Brennen an. Nimmt der Mensch diese Empfindungen nicht wahr, wird der Körper die Signale und die Aufforderung verstärken und es entsteht nach und nach Schmerz.
2.Psychische Ebene
Hierzu zählt unser Seelenleben unsere Bedürfnisse, Gefühle und Erwartungen.
Ängste und Sorgen z.B. auf der Arbeit oder in der Beziehung sind hier Beispiele, welche zu Schmerzen führen können. Muskeln verkrampfen sich, der Körper steht unter Anspannung und fordert den Menschen auf: Sorge für mehr Ruhe und Erholung, mache Pausen. Sorge für Klarheit in der Beziehung oder verbringe weniger Zeit in diesem toxischen Umfeld.
Unangenehme Empfindungen oder Schmerzen, sind das Signal vom Körper zur Änderung des Verhaltens.
3. Soziale Ebene
In dieser Ebene werden das Lebensumfeld und die Lebensbedingungen zusammen gefasst. Die Freunde, das familiäre Umfeld zählt hierzu, ebenso wie Arbeitskollegen und Arbeitsbedingungen.
Auch hier können ungünstige Arbeits- und Lebensbedingungen dem Körper viel abverlangen. So können Lärm, Hektik oder auch ein schwieriges familiäres Umfeld den Körper stark fordern und überfordern. Eine Aufforderung des Körpers zu mehr Erholung oder zu einer möglichen Distanzierung von ungünstigen Verhältnissen kann sich als Erschöpfung und Schmerz bemerkbar machen.
Ganz so einfach ist es dann doch nicht.
Die 3 Ebenen beeinflussen sich gegenseitig und oft finden sich mögliche Schmerztreiber in allen 3 Ebenen.
PHYSIOLOGIK orientiert sich bei der Therapie an dem Bio-psycho-sozialen Modell. Unser Ansatz ist es, den Menschen als Ganzes zu sehen und zusammen begeben wir uns auf die Suche nach deinen Schmerztreibern.
Welche Verhaltensänderung möchte dein Körper dir mitteilen?
Möchtest du weitere Informationen über unsere Arbeit und unser Vorgehen bekommen? Interessiert es dich, warum wir auch verschiedene Coachingtechniken einsetzten?
Dann schau auf unserer Webseite www.physio-logik.com vorbei.
Foto von: Andrea Piacquadio