Was ist denn eigentlich los?

Was ist denn eigentlich los?

Was ist denn eigentlich los? oder: Wie beginne ich ein Fürsorgegespräch?
So oder ähnlich beginnen Führungskräfte häufig Gespräche, wenn sie negative Veränderungen an Mitarbeiter:innen feststellen. Häufiges zu spät kommen, unmotiviertes Arbeiten, in sich zurück ziehen, vermehrte AU sind die ersten nonverbalen Anzeichen dafür, dass „etwas nicht stimmt“. Nur wie spreche ich diese Dinge in meiner Rolle als Führungskraft erfolgreich an?

Ein guter Start in ein Mitarbeiterfürsorgegespräche ist die grundlegende Basis. Hierzu kann ich Ihnen ein aus meinem Seminar „Achtsam führen mit Pferd und Verstand“ kurze und knackige Gesprächsführungstipps geben:

Ich empfehle Ihnen, zügig einen persönlichen oder telefonischen Kontakt zu ihrem Mitarbeiter/ ihrer Mitarbeitern aufzunehmen, um die Sie sich Sorgen machen/ die durch verändertes Verhalten auffällig geworden ist und laden diese zu einem Gesprächstermin ein. Dieser sollte in naher Zukunft liegen. Falls der Mitarbeiter/die Mitarbeiterin im Unternehmen anwesend ist, direkt am gleichen Tag, z.B. „Können Sie bitte in einer halben Stunde zu mir ins Büro kommen?“

In der Regel kommt die Nachfrage: „Was ist los? Ist etwas passiert?“ Ihre Antwort kann lauten: „Ich mache mir ein wenig Sorgen um Sie und möchte gerne hören, wie es Ihnen geht?“

So hat Ihr/Ihre Mitarbeiter:in die Möglichkeit, sich eine halbe Stunde zu reflektieren und zu überlegen, ob er/sie offen mit Ihnen spricht und evtl. Unterstützung annimmt.

Ein möglicher Gesprächseinstieg könnte sein: „Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihren Vertrauensvorschuss und freue mich, dass Sie zu diesem Gespräch erschienen sind. Ehrlich gesagt, mache ich mir ein wenig Sorgen um Sie. Wie geht es Ihnen?“

Oder:

„Ich freue mich, dass Sie diesem Gespräch zustimmen. Ehrlich gesagt, mache ich mir ein wenig Sorgen um Sie. Haben Sie eine Idee, warum ich mit Ihnen sprechen möchte?“

Der weiteren Gesprächsverlauf ist nie vorhersehbar. Als Vorbereitung informieren Sie sich bitte über mögliche Hilfsangebote (EAP) in Ihrem Unternehmen und sorgen für eine ungestörte Zeit. Des Weiteren empfehle ich Ihnen, sich zum Ende des Gesprächs für das entgegengebrachte Vertrauen zu bedanken, sofern eine vertrauensvolle Atmosphäre stattgefunden hat.

In 99% aller Mitarbeitergespräche die ich begleitet habe, ist diese Art der Gesprächseröffnung erfolgreich gewesen. Die Mitarbeiter:innen spiegeln mir wieder, dass sie sich dadurch wahrgenommen fühlen, Wertschätzung und Unterstützung erfahren. Diese genannten Punkte sind, neben dem Wunsch nach Transparenz und Sinnhaftigkeit, die Top 3 der genannten soft skills Bedürfnisse von Mitarbeitenden in Unternehmen.

Natürlich ist dies tatsächlich nur ein sehr minimalistischer Einstieg in eine professionelle Gesprächsführung. Vielleicht habe ich Sie neugierig gemacht und Ihre Interesse geweckt. Gerne bilden wir Ihre Führungskräfte nachhaltig aus, so dass wir ein Teil Ihrer erfolgreichen Mitarbeiterbindung sein können.

Herzliche Grüße

Katrin Arens