Tiergestützte Intervention: Wie Tiere uns helfen, gesund zu bleiben 

Tiergestützte Intervention: Wie Tiere uns helfen, gesund zu bleiben 

Tiergestützte Interventionen gewinnen immer mehr an Bedeutung in der Therapie, Pädagogik und Pflege. Doch was genau verbirgt sich dahinter, und warum haben Tiere so eine positive Wirkung auf uns? In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf die faszinierende Welt der tiergestützten Interventionen und deren Wirkung auf Körper und Geist. 

Was ist Tiergestützte Intervention? 

Tiergestützte Intervention umfasst therapeutische, pädagogische und fördernde Maßnahmen, bei denen Tiere aktiv in den Prozess eingebunden werden. Dazu zählen Hunde, Pferde, Schafe und sogar Meerschweinchen oder auch Hühner. Die Tiere wirken dabei als Co-Therapeuten und unterstützen Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen – sei es in der Therapie von körperlichen oder psychischen Erkrankungen, in der Förderung sozialer Kompetenzen oder in der pädagogischen Arbeit mit beispielsweise Kindern und Jugendlichen. 

Die Wirkung von Tieren auf den Menschen 

Tiere haben eine einzigartige Fähigkeit, uns emotional zu erreichen und zu beruhigen. Ihre Wirkung auf den Menschen ist wissenschaftlich gut belegt und zeigt sich auf mehreren Ebenen: 

  • Reduktion von Stress und Angst: Der Kontakt mit Tieren senkt nachweislich den Stresspegel. Das Streicheln eines Hundes oder die Anwesenheit eines Tieres können den Blutdruck und die Herzfrequenz senken, wodurch ein Gefühl der Ruhe entsteht. Besonders bei Menschen mit Angststörungen oder Depressionen können Tiere Trost und Sicherheit bieten. 
  • Förderung sozialer Interaktionen: Tiere fördern die Kommunikation und den sozialen Austausch. Bei Kindern, Senioren oder beispielsweise Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen hilft der Kontakt zu Tieren, soziale Hemmungen abzubauen und den Zugang zu anderen Menschen zu erleichtern. Es werden sprachliche Fähigkeiten gestärkt und Denkprozesse unterstützt. 
  • Steigerung der Motivation und Aktivität: Tiere motivieren zur Bewegung und Aktivität. Hundegestützte Interventionen etwa fördern die Bereitschaft für Spaziergänge, was nicht nur die körperliche Fitness steigert, sondern auch die Stimmung hebt. In der Ergotherapie helfen Tiere, die Motivation für Übungen zu steigern, die sonst als anstrengend empfunden werden könnten. 
  • Emotionale Unterstützung und Stärkung des Selbstwertgefühls: Tiere urteilen nicht und akzeptieren uns so, wie wir sind. Diese bedingungslose Akzeptanz kann besonders für Menschen mit geringen Selbstwertgefühlen eine wichtige emotionale Stütze sein. Die positive Rückmeldung durch das Tier fördert das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. 

Einsatzgebiete der tiergestützten Intervention 

Tiergestützte Interventionen werden in zahlreichen Bereichen erfolgreich eingesetzt: 

  • Therapie und Rehabilitation: In der Psychotherapie, Ergotherapie oder Physiotherapie kommen Tiere unterstützend zum Einsatz, um Therapieziele zu erreichen und die Patienten zu motivieren. 
  • Pädagogik und Bildungsbereich: In Schulen und Kindergärten unterstützen Hunde oder Kleintiere die Kinder und Jugendlichen dabei, Verantwortung zu übernehmen und Empathie zu entwickeln. 
  • Altenpflege und Demenzbetreuung: In Pflegeeinrichtungen helfen Tiere, Einsamkeit zu lindern und kognitive Fähigkeiten zu fördern. Gerade bei Menschen mit Demenz wecken Tiere Erinnerungen und Emotionen, die oft tief verankert sind. 
  • Förderung von Menschen mit Behinderungen: Für Menschen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen bieten Tiere nicht nur Unterstützung im Alltag, sondern auch emotionale Stärkung. 

Mehr als nur Hunde: Schafe und andere Tiere im Einsatz 

Oft wird in der tiergestützten Intervention besonders auf Hunde gesetzt, deren Wirkung und Können durch zahlreiche Studien gut belegt sind. Doch auch andere Tiere, wie Schafe oder Hühner können wertvolle Aufgaben übernehmen. Betrachten wir zum Beispiel, wie Tiere und Kinder auf etwas Neues reagieren, das zunächst vielleicht beängstigend wirkt: Wir beobachten, dass sie sich zunächst annähern und dann zurückziehen, bis sie eine stabile und angstfreie Beziehung zu dem neuen Objekt aufgebaut haben. Dies gelingt oft besser, weil es Zeit gibt, um Ängste abzubauen, und weil die Möglichkeit besteht, sich zurückzuziehen, wenn nötig. 

Tiergestützte Intervention als Chance, sich selbst und Methoden neu zu hinterfragen 

Tiergestützt zu arbeiten bedeutet, etablierte Methoden und sich selbst immer wieder zu hinterfragen. Es geht darum, Altes nicht nur unter Neuem zu verstecken, sondern offen für neue Ansätze zu sein – auch mit Tieren, die man nicht sofort in einer Therapie erwartet. Die tiergestützte Intervention profitiert davon, Tiere nicht nur zu trainieren, sondern auch ihren natürlichen Verhaltensweisen Raum zu geben, damit Menschen von ihnen lernen können.

Fazit: Die Kraft der Tiere nutzen 

Tiergestützte Interventionen sind mehr als nur ein Trend – sie sind ein wertvolles Werkzeug, um die physische und psychische Gesundheit zu fördern. Die positive Wirkung, die Tiere auf uns haben, reicht weit über den Moment hinaus und kann nachhaltig zu einer besseren Lebensqualität beitragen. Ob in der Therapie, in der Schule oder im Alltag – Tiere bringen Freude, Geborgenheit und eine tiefe, unvoreingenommene Verbindung, die uns auf einzigartige Weise stärkt.